zur KautabakTopf-Startseite

Der Kautabaktopf

Entstehungsgeschichte der Töpfe und Behälter

Die ersten Töpfe mit Aufschrift "Kautabak" stellten ab ca. 1850 Manufakturen in Majolika her in gleicher Ausführung wie für die Pharmazie.

Nach 1868 gründete der Modelleur Reinhold Hanke in Höhr eine Fabrik für Feinsteinzeug, deren Erzeugnisse nach dem Vorbild der reliefverzierten Ware des 17. Jahrhunderts gefertigt wurden. Diesem Beispiel folgten nach und nach einige Kapitalkräftige Steinzeugmanufakturen.

Bis 1894 wuchs die Zahl der Feinsteinzeugfabriken in Höhr und Grenzhausen auf 12 große und mittlere Betriebe an.

Schon früh wurde die Werbewirksamkeit des Kautabaktopfes erkannt und ab 1890 hatten die großen und kleinen Fabriken ihren Namen abgebildet. Verschönt wurde der Topf mit Borden, Linien und Ranken. Die handwerkliche Fertigung hatte das Resultat, daß fast alle Töpfe einen anderen Durchmesser und eine andere Höhe haben.

Die Topfhersteller kamen fast ausnahmslos aus Höhr im Westerwald. Töpfe von Gerz, Thewalt und Gebr. Jung gelten als Adelszeichen unter den Herstellern.

Große Kautabakfabriken brachten in ca. 50 Jahren bis zu 30 verschiedene Modelle auf den Markt, wie etwa Grimm & Triepel, G.A. Hanewacker oder Doms.

Die Ausführungen änderten sich in der Größe, waren die Töpfe vor 1900 nicht unter 24 Zentimeter hoch, reduzierte sich bis 1914 die Höhe auf 21 Zentimeter. Mit Aufkommen der Blechdosen gabe es dann auch noch kleine Töpfe mit 16 Zentimeter Höhe. Ind er Massenproduktion dominierte der Topf mit Oval- oder Oktavschild. Nach 1920 wurden die Töpfe dann noch niedriger und im Durchmesser größer, weil die Rollen und Stangen besser zu handhaben waren. Die Ausschmückung der Töpfe war auch nicht mehr so reichlich und verziert, das Industriedesign trat in den Vordergrund.

Für die jetzt immer beliebter werdenden Stangen wurden dann noch einmal die Ma0e auf den Kopf gestellt, jetzt hatten die Töpfe eine längliche Form und waren so weiß wie das Küchengeschirr. Auch kleinste Fabriken hatten einen Topf. Diese sind durch geringe Auflagen heute bei Sammlern gesucht.

Bei den großen FIrmen entstand ein regelrechter Wettbewerb. Hattes sich ein Modell als verkaufsfördernd erwiesen, wurde dieser Topf bei gleichen Maßen und Verzierungen, nur mit anderem Namen versehen, von der Konkurrenz übernommen.

Die Stilepochen Gründerzeit, Jugendstil und Art Deco gingen in die Herstellung der schönsten Töpfe ein.

Die Salzglasur erhält die Oberfläche für die Ewigkeit. Weil bei der Herstellung die Innenflächen nicht so sorgfältig glasiert wurden, kann man einen gebrauchten Topf an den dunklen Flecken erkennen. Töpfe, die von innen so schön wie von außen sind, haben vielleicht nie Kautabak gesehen.

Die häufigste Farbe ist graues Steinzeug und blaue Schrift. Schriften mit zusätzlich grün und braun sind selten. Töpfe aus der Zeit nach 1930 sind auch aus Porzellan oder Steingut.

Eine Besoderheit stellen im Deckel die vier Löcher dar, damit immer Luft an den Kautabak kommen konnte.

zum Vergrößern bitte Foto anklicken









Mehr zum Thema

Die Sammlung

Tabakfabriken machten Werbung für ihre Fabriken, aber oft wurde in die Töpfe dann Kautabak eingefüllt. Die Tabaktöpfe sind darum genau so sammelwürdig wie die Kautabaktöpfe. Ansprechen möchte ich auch noch die Schnupftabaktöpfe...

» Mehr im Buch

Altersbestimmung und Auflagen

Kautabaktöpfe haben eine eigene Geschichte. Das wahre Alter zu bestimmen, die ältesten Töpfe sind von ca. 1880, ist dennoch schwierig. Anhaltspunkte sind die handwerkliche...

» Mehr im Buch

Reklame

Der Kautabak ist ein Erzeugnis, welche wohl unter allen aus Tabak hergestellten Genußmitteln im Laufe der Jahrhunderte die wenigsten Anhänger vergefunden hat. In den Kulturländern wird man das Tabakkauen vorwiegend bei...

» Mehr Infos

Was Sie außerdem noch im Buch finden

Tabaktöpfe aus salzglasiertem Steinzeug
Tabakdosen aus Pappmaché
Tabaktöpfe aus Steingut
Tabaktöpfe aus Porzellan
Schutzmarkenregister der Feinsteinzeugfabriken
Emailschilder
Blechverpackungen aus Meissen
Edle Reklame auf Glas - Die Glasplakatefabrik Offenburg

Einen kurzen Anriss dessen gibt es » hier.

Ausführliche und vollständig bebilderte Artikel finden Sie » im Buch