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Historisches

Die Tabak- und Zigarrenfabrikation im Rückblick


Als der Italiener Christoph Kolumbus im Auftrag der spanischen Krone mit mehr als vierzig Segelschiffen einen westlichen Seeweg nach Indien zu finden versuchte, entdeckte er 1492 nach 5-wöchiger Fahrt die Bahama-Inseln Guanahani und Haiti, mit drei weiteren Unternehmen bis 1504 Inseln im Karibischen Meer, den Nordteil Südamerikas, das Mittelamerikanische Festland bei Honduras und begegnete dort einem Genußmittel, das seit mehr als vierhundert Jahren im Für und Wider umstritten ist: dem "Tabak".

Die indianischen Mayas entzündeten in Palmblättern eingerollten getrockneten Tabak, zogen den wohlriechenden Duft ein, der als berauschend und vor Müdigkeit schützend empfunden wurde. Sie gaben Kolumbus Tabakpflanzen mit auf die Heimreise.

Später brachten Spanier mit dem Tabak auch die Bezeichnung "Ziza" und "Tabaco" mit nach Europa.


Das heidnische Raucherkraut

Feindliche Truppen, besonders im Dreißigjährigen Krieg, 1618-1648, verbreiteten das Rauchvergnügen und die Tabakpflanze in Deutschland und in den östlichen Nachbarländern.

Ursprüngliich war sie ein Gewächs der tropischen und subtropischen Zonen, wurde aber durch Züchtung und Auslese widerstandsfähiger gemacht und dadurch der Anbau bis zum 60. Breitenkreis ermöglicht.

Der Franzose Jean Nicot, 1530-1600, gab dem Alkaloid im Tabak den heute üblichen Namen Nikotin und verbreitete ihn als Wunderkraut und Allheilmittel gegen allerlei Krankheiten und Zipperlein. Weltweit gelobt - kein Tadel. Verkauf oft nur an Apotheken. 1582 auf der Frankfruter Messe als Arznei gepriesen. Nicot verpulverisierte den Tabak zum Schnupfen, und das "heidnische Raucherkraut" hatte ein Sprungbrett. 1590 soll sogar der Gottesdienst für eine Prisenlänge unterbrochen worden sein.


Chronik des Tabakgenusses

Heilmittel, Schnupfpulver, Tabakpfeife, Kautabak. Im 18. Jahrhundert trat das parfümierte Schnupfpulver in den Vordergrund und im 19. Jahrhundert begann zuerst die Zigarre, dann die Zigarette ihren Siegeszug. Rauchverbote konnten sich in Deutschland kaum durchsetzen; aber im Nahen und Fernen Osten gab es harte Strafen bei Verstößen gegen den Tabakgenuß: Gesichtsverstümmelungen, Prügelstrafen, 1610 Todesstrafen in der Türkei. Ein Sultan kontrollierte nachts seine Untertanen selbst und brachte zum Vollzug den Scharfrichter gleich mit. In China Todesstrafe schon bei Tabakverkauf. 1634 schnitt man in Rußland Rauchern die Nasen ab. 1652 bis 1910 Tabakanbauverbot in England.

Die erste von Heinrich Schlottmann 1788 in Hamburg gegründete deutsche Zigarrenfabrik hatte anfänglich erhebliche Absatzschwierigkeiten.

Die in etwa zwanzig Fertigungsgängen von Hand hergestellte Zigarre war noch zu teuer. Für 100 kg Pfeifentabak benötigte ein Mann nur zwei Tage, aber für 100 kg Zigarren sechs Wochen.

Die Zigarette hat seit Jahren den Rauchermarkt der Welt erobert. Das Verhältnis zur Zigarre liegt heute bei 200:1. Im Kriegsjahr 1944 geb es im Reich auf Raucherkarte täglich je zwei Zigaretten für Männer und Frauen, und ab Mai 1945 gab es lange Zeit überhaupt keine Zuteilung mehr.

Ein Vergleich: 1987 hatte die butdesdeutsche Bevölkerung pro Kopf den höchsten Zigarettenverbrauch in der Welt, und erneut ist das Für und Wider entflammt. Es ist die Zigarette, der duch Genuß bestimmte Krankheiten nachgesagt werden.

Register der Rauch-, Schnupf- & Kautabakfabriken


Auszug aus dem Buch

Hier können Sie sich ein Verzeichnis aller Rauch-, Schnupf- und Kautabakfabriken ansehen. Das Verzeichnis beherbergt genaue Informationen zu den Fabrikanten/Herstellern, dem zugehörigen Standort, Gründungsjahr sowie Angaben zur Art der Manufaktur, evtl. Übernahme und Schließung.

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Legende der Spalte "Bemerkung"

T = Töpfe, S = Schilder, D = Dosen, F = Flaschen, P = Plakat, K = Krug, TS = Tasse, V = Verpackung, G = Glas

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Schutzmarken-Register



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